Der Platz
Im Jahr 1853 beauftragte der bayrische König Maximilian II. den preußischen Hofgartendirektor Peter Joseph Lenné (1789-1869) einen Schlosspark auf dem Hanggelände gegenüber der jetzigen Roseninsel im Stil eines „Englischen Garten“ zu planen. Die Ausführung der Planung wurde dem jungen Carl Effner übertragen, einem Spross einer altgedienten königlich-bayrischen Hofgärtnerfamilie.
„Wie der Bildhauer aus seinem Marmorblock lebendige Gestalten hervorruft, so bringt der Landschaftsgärtner Leben und Bewegung in die Bäume und Gesträuche durch den Wechsel der Formen, in ihrer Zusammenstellung zu Licht- und Dunkelgruppen, zu Massen, Hainen und Waldstücken, in ihren Umrissen auf den Ebenen und gegen den Horizont, in ihren Abstufungen und Kontrasten. Gleich dem Maler arbeitet er mit Farben und Lichtern. Aber es sind die ewig wechselnden Farben und Lichter, welche das wandelnde Jahr und die immer fortschreitenden Tageszeiten über deren Gestalten und Umrisse mit immer neuen Reizen verbreiten.“ (Lenné 1826)
Nach dem Tode von Maximilian II. wurden 1863 die Arbeiten an dem Schlossneubau eingestellt. In der bereits fertigen Parkanlage entstand 1926 der Golfplatz des GOLF-CLUB FELDAFING e.V. Heute dient das ehemalige Schlossfundament als 11. Spielbahn. Es gelang die Inspirationen des berühmten Landschaftsgärtners mit den Ansprüchen einer modernen Golfanlage zu verbinden. Dafür wurde der Club 2012 erstmals mit einem DGV-Zertifikat Golf & Natur ausgezeichnet. So ist eine Golfrunde eine anregende Wanderung auf sanft welligen Fairways und Grüns durch uralte Baumbestände, vorbei an Biotopen mit seltenen Orchideenarten, akzentuiert mit wechselnden Perspektiven auf den Starnberger See und die Alpenkette.
Einen interessanten Artikel der FAZ mit weiterführenden Informationen zu Peter Jospeh Lenné finden Sie unter
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/garten/legendaerer-gartenkuenstler-das-vermaechtnis-des-peter-josef-lenne-16419672.html?GEPC=s9
Der Club
Die Idee zur Gründung des GC Feldafing e.V. hatte Dr. Ing. Siegmund Graf Brockdorf. Die Verwirklichung wurde durch Herrn Hans O. G. Ritter, Herrn Georg Kraft (Besitzer des Hotels Kaiserin Elisabeth in Feldafing) und den Edlen von Rauscher (damaliger Direktor des Wittelsbacher Ausgleichsfonds) ermöglicht. Da König Ludwig II. den geplanten Bau des Schlosses auf dem Gelände einstellen lies, wurde die nördliche Hälfte des Schlossparks an den neu gegründeten GC Feldafing e.V. verpachtet. Auf der damals auf 39 ha angelegten 9-Loch-Anlage fanden bereits 1927 die ersten Wettspiele statt. Noch heute befindet sich der 11.Abschlag auf den Granitquadern des ehemaligen Bauvorhabens.
Nach 1945 waren die Amerikaner, die sich stets als faire und sportliche Partner erwiesen, Hausherren des Clubs. General Albert Watson (Kommandeur der US Streitkräfte und selbst begeisterter Golfer) und seinem Freund Heribert von Strempel (Präsident des GC Feldafing e.V. ab 1957) war es zu verdanken, dass aus der 9-Loch-Anlage im Jahre 1962 die erste bayerische 18-Löcher-Anlage wurde. General Watson setzte zur Verwirklichung dieser Idee seine Pioniere ein, die mit ihren Geräten, Traktoren und Planierraupen die zweiten neun Löcher im westlichen Teil des Lenné-Parks gestalteten.
Nach einer weiteren Umbau- und Sanierungsphase von 1994 bis 1996 schlug den Eröffnungsdrive auf dem vollkommen neu aufgebauten Platz am 1. Mai 1997 der damalige Präsident Dr. S. Bregenhorn.
Das Clubhaus
Jakob Schübler war unser erster Platzmeister und wohnte in dem kleinen Holzhaus, das als Bauhütte für das ursprünglich geplante Königsschloss errichtet worden war (links neben der 12. Spielbahn, wo heute noch der Geräteschuppen steht). Im Jahre 1929 entstand in Form eines hölzernen Zimmers mit einem Dach das erste „Clubhaus“, welches wenn auch lange nicht mehr benutzt, doch noch das Jahr 2000 erlebte.
Die Amerikaner bauten im Jahre 1945 – „genehmigungsfrei“- ein Clubhaus auf dem höchsten Punkt der Anlage, mit dem berühmten, unvergleichlich schönen Ausblick auf den Platz, den Starnberger See und die dahinter liegende Bergkette.
Das heutige Clubhaus entstand zwischen 1973 und 1974 und erlaubt von seiner großen sonnigen Terrasse faszinierende Blicke vom 18. Grün über die Abschläge 1 und 10 in den Lenné-Park bis zum Starnberger See hin. Im Jahre 2010 wurde das Clubhaus modernisiert und bietet mit seinem Restaurant das passende Ambiente für einen kulinarischen Abschluss nach einer schönen Golfrunde. Seit über 20 Jahren wird die Qualität der von Familie Küster betriebenen Gastronomie sehr geschätzt.
Das Club-Logo
Als Vorlage für das Club-Abzeichen diente bei der Gründung 1926 das Kreuz des Heiligen Andreas (St. Andrews), das von Anfang an Bestandteil des Logos eines der ersten und ältesten Golfplätze der Welt „Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews“ ziert.
Dieses Andreas-Kreuz ist als Grundelement im Logo des Golf-Clubs Feldafing wieder zu finden. Die vier Grundfarben dokumentieren zum einen die bayerischen Farben weiß und blau, zum anderen die beiden Hausfarben weiß und schwarz der „K. und K. Donaumonarchie“ mit der dazu gehörenden ehemaligen bayerischen Prinzessin Elisabeth (Sissi) – die spätere Kaiserin von Österreich.
Die ursprünglich runde Form des Abzeichens wurde in den vierziger Jahren abgewandelt und erhielt seine jetzige, endgültige Form.